Die dort leben, wo die Sonne

entdeckt am 18.05.2024 um 16:05 Uhr von

Laura Ivandic

Die dort leben, wo die Sonne faltet
aus Licht und Wolken.
Und ich stehe vor dem Abgrund.
Du wirst mich nicht mehr sehen wollen.
Ich will dich hören.
Da stand ein Mensch im Spiegel.
Der trat zu mir herein:
"Was machst du hier?".

aus der Angst, daß sie

entdeckt am 17.05.2024 um 08:10 Uhr von

loli

aus der Angst, daß sie
die ganze Zeit schweigen und nur mit sich selbst sprechen können
und dennoch nur den eigenen Verstand gebrauchen, um zu verstehen, was die Sprache bedeutet.
So muß man lesen, was das Wort sagt.
Ich habe gelernt, wie es heißt,
daß man in Worte nicht mehr hineinhört, aber
daß sie die Dinge sagen dürfen.
Es gibt keinen Grund zum Schweigen.
Im Gedicht ist nicht alles gesagt.
Auch in einem Lied kann nicht jedes Gedicht gesungen werden.
Man kann nichts sagen, und dies sind keine Worte.
Dann wird etwas gesagt. Und wenn du das sagst, so hast du vielleicht auch noch
es verstanden. Das sind alle Sätze.
Das ist ein Gedicht, das für dich geschrieben worden ist.
Und zwar ohne Worte, ohne Worte. In der Vorstellung von
einem Gedicht steht, was gemeint ist, kein
Wort. Es ist also kein Gedicht. Nur ein Gedicht. Der Dichter hat sich
nicht darin ausgedrückt. Und die Wörter haben keine Bedeutung.
In jedem Gedicht steht: Was ist
das? Das ist der Dichter!
Er liest die Gedichte auswendig.
Wenn er von Worten redet, denkt er sich
etwas aus. Es hört ihn keiner hören oder sehen soll.
Was nicht gehört, gehört im Gedicht nicht. Und wer weiß denn jetzt schon
wer denn da schreibt? Niemand
kann das Gedicht lesen, jeder nur mit dem Gedicht.
Die Antwort auf dieses Gedicht kommt durch das Gedicht, aber es hilft nichts, denn wenn er es liest,
gibt es noch einmal einen Grund. Wenn er davon spricht, fragt er sich:
Wie funktioniert das Gedicht überhaupt? Die Frage kann niemand
tragen. Aber dann ist es doch anders.
Der Leser sieht das Gedicht
auch in seinem Kopf;
man spürt ihm
dass es irgendwo einen Sinn hat.
Da sitzt er und singt es.
Niemand versteht das Gedicht von allem. Und weiter oben sagt
jemand: Weil ich Gedichte

und weil ich mich nicht

entdeckt am 16.05.2024 um 22:21 Uhr von

Valerie

und weil ich mich nicht erinnern kann,
wo sich der lange vor uns liegende
Weg in die Vergangenheit kehrt. Und wenn du im richtigen Augenblick
dich an mir erinnerst: wenn dieser Schritt
Dich bis ins Land führt – in dem es keine Straße gibt –, dann ist das die Freiheit.

Sessel

entdeckt am 16.05.2024 um 17:33 Uhr von

Maria lechner

aus dem Licht die Nacht,
Sie sieht aus wie ein Kristall.
Wie sind deine Blicke?
Ich sitze auf deinem Sessel und denke an dich.
Was ist das für ein Stuhl?
Du sitzt im Sessel;
Und du bist zu weit gekommen.

Einsamkeit

entdeckt am 16.05.2024 um 14:26 Uhr von

Lea

Das Meer bleibt, das Segel wird still.
Ich habe dich in der Einsamkeit gefunden,
und an deiner Seite bleibt ein Grab.
Die Winde ziehen uns in die Tiefe.
Und die Menschen schlagen uns nieder.
Es bläst und zerreißt mit Flammen
die Nacht; wir fangen sie nicht mehr zu sehn.
Du schlägst das Feuer auf die Gräber.
Wir haben dich verlassen. Du bist bereit.

Verborgene Wunden

entdeckt am 16.05.2024 um 14:05 Uhr von

Yaz

Was ich nicht verstehe, ist das Wort.
In meinem Herzen
verschwinden die Wunden der Vergangenheit
und die Schmerzen der Todsünde.
Und wenn es mir weh tut, bin ich so
wie ein Schluchzen an mir selbst.